Zimt: ein interessantes und gesundes Weihnachtsgewürz?
Geht es dir auch so? Sobald es nach Zimt duftet, denke ich sofort an die Weihnachtszeit. Da wir uns mitten in der Adventszeit befinden, möchte ich dieses Weihnachtsgewürz etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Der Ceylon-Zimtbaum (Cinnamomum herum) kommt ursprünglich aus Sri Lanka und Indien. Verwendet werden vor allem die innere Rinde und das aus der Zimtrinde gewonnene ätherische Öl. Zimt wirkt verdauungsfördernd (appetitanregend, blähungslindernd, krampflösend) und zudem gibt es Hinweise, dass es den Blutzuckerspiegel und den Stoffwechsel positiv beeinflussen kann. In der Volksmedizin wird es auch gerne bei Entzündungen, Rheuma und Menstruationsstörungen verwendet.
Nun stellt sich die Frage welche Inhaltsstoffe für diese Wirkungen verantwortlich sind. Hier sind vor allem Zimtaldehyd, trans-Zimtsäure, Eugenol, Monoterpene, Diterpene und Polyphenole, bzw. oligomere Procyanidine zu nennen.
Wie ist die Studienlage?
Die Studienlage ist noch etwas zwiegespalten. Dennoch zeigen neuere Untersuchungen, dass der Einsatz von Zimt, bzw. Zimtpräparaten einen positiven Einfluss auf Stoffwechselerkrankungen haben kann. Vor allem Menschen mit einem metabolischen Syndrom (Übergewicht, Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck, Insulinresistenz, bzw. Typ-2-Diabetiker) könnten durch die Einnahme von Zimt profitieren. Hierbei ist zu erwähnen, dass diese positiven Effekte vor allem auch von den weiteren Ernährungsgewohnheiten abhängen. D.h. im Klartext, wer sich ungesund ernährt, kann auch durch die Verwendung von Zimt keine Besserung erwarten. Im Umkehrschluss kann sich jedoch die zusätzliche Verwendung von Zimt, bzw. Zimtpräparaten bei einer gesunden Ernährung positiv auf das Körpergewicht, den Blutzuckerspiegel, den Blutdruck und den Fettstoffwechsel auswirken. Wir dürfen gespannt sein zu welchen Erkenntnissen weitere Studien führen.
Praktische Tipps
Soll ich mir jetzt haufenweise Zimt im Discounter kaufen? Nein, bitte nicht! Denn Zimt ist nicht gleich Zimt und wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift. Wenn du jetzt am liebsten gleich losziehen möchtest und dir einen leckeren Bratapfel mit Zimt zubereiten möchtest oder ein geeignetes Zimtpräparat zur adjuvanten Therapie suchst, dann beachte bitte ein paar Dinge.
In vielen Weihnachtsgebäcken und anderen Fertigprodukten wird leider oft minderwertiger Chinesischer Zimt (Cinnamomum cassia) verwendet (und zudem noch haufenweise Zucker und sonstiger Mist, aber das ist wieder ein andere Thema…). Dieser enthält oftmals einen hohen Anteil an lebertoxischen Cumarinen. Deshalb ist hier Vorsicht geboten. Vor allem Kinder sollten hier nur kleine Mengen zu sich nehmen. Auch in der Schwangerschaft kann Zimt gefährlich sein. Hier sollten vor allem zimthaltige Arzneimittel, bzw. Nahrungsergänzungsmittel vermieden werden.
Entscheide dich beim Kauf und Verzehr auf jeden Fall für den hochwertigeren Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum). Diesen findest du z. B. in Bioläden oder in der Apotheke. Dieser enthält wesentlich weniger leberschädigende Cumarine, ist sehr lecker und hat zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften! Also gönn dir ab und an mal eine Prise Zimt! Und wie gesagt, auch hier alles in nur in Maßen genießen!
In diesem Sinne, auf eine zimtige Advents- und Weihnachtszeit!